Unser Schachklub war mit einer Mannschaft eingetreten. Die Initiative des Deutschen Schachbundes ist sehr zu begrüßen. Es sollte eine erste Erfahrung für alle beteiligten Spieler sein, die zum ersten Mal "lange" Spiele im Wettkampfsmodus aus der Ferne spielen.
Die Ausrichtung der ersten Runde am 26.06. war schwierig, weil es technische Probleme auf dem Chessbase-Server gab und weil sich alle Spieler an die neuen Prozesse gewöhnen sollten. In jedem Fall gratulieren wirdie Verantwortliche zu ihrem Engagement und insbesondere zu ihrer Geduld unter sehr schwierigen Umständen, als viele Teams Probleme meldeten.
Die zweite Runde wurde verschoben worden, damit die Chessbase-Entwickler einige Probleme beheben konnten.
Ein Online-Wettbewerbsspiel im fast normalen Modus ist natürlich etwas Besonderes und erfordert eine Anpassungszeit. Ist der Spieler ruhiger und konzentrierter im Spiel? Ist der psychologische Druck erträglicher, weil man die Körpersprache des Gegners nicht interpretieren kann? Dies wirft interessante Fragen für unseren Schachsport im Allgemeinen auf.
Zum sportlichen Ergebnis:
Wir verloren die erste Runde gegen den SK Radolfzell.
"Schuld" war vor allem der 1. Brett Christophe Andreoli, der seinen Gegner dominierte und die folgende Stellung erreichte, bei der Gegner mit Weiß total "befangen" ist.
Leider patze schwarz dann unter Zeitdruck.
Die dritte Runde am 10.07.2020:
Der Gegner von Christophe Andreoli, mit Weiß, wollte zu viel und hätte sich mit einem Remis begnügen sollen. In der folgenden Stellung anstatt zum Beispiel Tf1 zu spielen, spielte er Tf5? und überzog dadurch seine Stellung.
Schwarz greift dann die Schwäche von Weiß und der weiße König steht sehr unbequem.
Der Gegner von Kurt spielte sehr schlecht seine Eröffnung. In der folgenden Stellung hätte er Sb6 spielen sollen, stattdessen zog er e6! wobei Weiß den Bauer b7 gewinnt ohne Kompensation für Schwarz.
Wir hatten eine interessante interne Diskussion über die Partie von Wolfgang. Wolfgang spielte in der folgenden französische Verteidigung den ungewöhnlichen Zug Lxb5. Normalerweise behält Weiß seinen Läufer auf d3, um auf dem Königflügel anzugreifen. Schwarz hat es normalerweise einfacher auf dem Damenflügel.
Die folgende Stellung wurde erreicht und bei uns nach der Partie sehr diskutiert.
Schwarz ist am Zug. Wer ist im Vorteil? Ist der Entwicklungsrückstand von Schwarz schlimm? Sind die weißen Figuren zurzeit nicht so optimal aufgestellt? Die Mehrheit sah großer Vorteil bei Weiß, der Mannschaftsführer bevorzugte Schwarz. Der Engine sieht die Stellung ausgeglichen. Und der Leser? Leider patze später Wolfgang und verlor die Partie